Mit der Abschiebetechnik umweltfreundlich und effizient asphaltieren

Der Klimawandel ist in aller Munde. In sämtlichen Branchen wird daher nach umweltfreundliche-ren und nachhaltigeren Wegen gesucht. Sei es die Automobilindustrie, die von Dieselmotoren weg hin zu E-Autos geht. Auch die Verpackungsindustrie verabschiedet sich immer mehr von Polybeutel und greift auf Alternativen wie Papier oder Stoff zurück. In der Asphaltbranche ist es daher schon längst Zeit herkömmliche Wege hinsichtlich Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung und Emissionsminderung zu überdenken. Dass hier an einigen Punkten zu Gunsten der Umwelt angeknüpft werden kann, beweisen die Fahrzeuge mit Abschiebefunktion.

Bevor asphaltiert werden kann, muss der Stoff erstmal hergestellt werden. Dabei bezeichnet Asphalt eine technisch hergestellte Mischung aus dem Bindemittel Bitumen, Gesteinskörnungen und Füller. Hierbei werden Asphalttrag-, Asphaltbinder- und Asphaltdeckschichten unterschieden. Die Herstellung des Mischgutes erfolgt in der Asphaltmischanlage durch einen elektronisch gesteuerten Prozess, in welchem die einzelnen Bestandteile des Asphaltmischgutes gezielt vermischt werden. Hierfür werden zunächst die Gesteinskörnungen in vordosierter Menge der Trockentrommel zugegeben. Dabei wird die enthaltene Feuchtigkeit des Gesteins verdampft und die erforderliche Temperatur des Asphalts erzeugt. Mit Blick auf die Umwelt muss dabei das Ziel sein die Temperatur soweit wie möglich zu senken, um dadurch den CO2 Ausstoß zu minimieren, ohne dabei Qualitätseinbußen zu generieren. Durch das System des Abschiebewagens ist dies möglich. Denn der große Unterschied zwischen thermoisolierter Kippmulde und Abschiebefunktion liegt in der Übergabe des Mischguts in den Fertiger. Die Abschiebefunktion sorgt dafür, dass sich der Asphalt weder thermisch noch mechanisch entmischt und somit bei gängigen Asphaltsorten ohne „Spezial“-Zusätze wie z.B. Wachse mit niedrigeren Temperaturen gearbeitet werden kann.

Durch das Abschieben rutscht der Asphalt scheibchenweise in den Fertiger. Das heißt, dass jedes Scheibchen trotz Kaltschicht an der Oberfläche nahezu dieselbe Temperaturzusammensetzung besitzt und somit gleich temperiert ist. Zudem stellt sich heraus, dass die scheibchenweise Dosierung eine kontinuierliche Homogenität des Mischguts erzeugt.

Bei einer Reduzierung der Temperatur im Herstellprozess könnte man nun darauf schließen, dass die Asphaltqualität darunter leidet. Dies ist allerdings nicht der Fall. Denn anders als beim Kipper rutschen die verschieden temperierten Asphaltschichten eben nicht getrennt in den Fertiger, sondern homogen und mit gleichmäßig hoher Temperatur während des gesamten Abladevorgangs. Temperaturschwankungen hinter der Bohle werden effektiv minimiert, wodurch der Asphalt gut verdichtbar ist und gleichmäßig eingebaut werden kann. Als Ergebnis erhält man dadurch sogar eine wesentlich bessere Einbauqualität und somit auch eine längerer Haltbarkeit der Asphaltdecken.

Weltweit sind Fahrzeuge mit Abschiebefunktion längstens Stand der Technik und zunehmend in Regelwerken fest verankert. Kein Wunder, dass vielfach in Ausschreibungen von Bauverträgen das Abschiebesystem ein Muss ist.

Fahrzeuge mit Abschiebetechnik wie der Asphaltprofi Thermo von Fliegl sind also nicht nur umweltfreundlich, sie sind auch wirtschaftlich sinnvoll. Dies spiegelt sich auch in der Instandhaltung wieder. Durch den qualitativ höherwertigen Einbau kann eine längere Haltbarkeit der Asphaltschichten garantiert werden. Somit wird die Anzahl der Sanierungszyklen wesentlich reduziert. Mit dem Einsatz von thermoisolierten Abschiebewagen werden zugleich Geldbeutel und Umwelt geschont.

Die Abschiebefunktion ist zudem eine intelligente Lösung bei schwierigen Einbausituationen. Bäume, Oberleitungen, Brücken und Tunnel stellen für ihn kein Problem dar. Das Abladen funktioniert auch in Raumhöhen, in denen Kipper an ihre Grenzen stoßen. Abzuschieben statt (um)zu kippen bedeutet außerdem generell mehr Sicherheit - wo nicht gekippt wird, kann nichts umkippen.