Mensch und Maschine im Einklang: Einblicke in ein Großprojekt im Asphaltbau

Das Projekt zur Erweiterung und Modernisierung des Flughafens Nikola Tesla in Belgrad ist ein hervorragendes Beispiel für die Komplexität und die Herausforderungen, die mit solchen Großprojekten verbunden sind. Mit über 270.000 Tonnen verbautem Asphalt setzt dieses Vorhaben neue Maßstäbe und bietet wertvolle Einblicke in die Planung und Umsetzung von anspruchsvollen Asphaltbauarbeiten.

Der Ausbau von Flughäfen gehört zu den anspruchsvollsten Aufgaben im Infrastrukturbau. Die Anforderungen an die Qualität der Materialien, die Präzision der Ausführung und die Einhaltung strenger Sicherheitsvorschriften sind enorm. Das Projekt zur Erweiterung und Modernisierung des Flughafens Nikola Tesla in Belgrad ist ein hervorragendes Beispiel für die Komplexität und die Herausforderungen, die mit solchen Großprojekten verbunden sind. Mit über 270.000 Tonnen verbautem Asphalt setzt dieses Vorhaben neue Maßstäbe und bietet wertvolle Einblicke in die Planung und Umsetzung von anspruchsvollen Asphaltbauarbeiten.

 

Ein Projekt der Superlative

Der Ausbau des Flughafens Nikola Tesla ist ein umfassendes Unterfangen, das weit über die bloße Erneuerung von Start- und Landebahnen hinausgeht. Das Projekt umfasst den Bau von neuen Start- und Landebahnen, Rollwegen, einer Enteisungsplattform, neuen Parkpositionen für Flugzeuge und Autos sowie die Errichtung weiterer wichtiger Infrastruktureinrichtungen. Eine der neuen Start- und Landebahnen hat eine Länge von 3.500 Metern, die andere misst 3.400 Meter. Beide sind 60 Meter breit, aufgeteilt in eine 45 Meter breite Piste und 7,5 Meter breite Schultern auf jeder Seite. Der Achsabstand zwischen den beiden Bahnen beträgt 190 Meter. Diese Dimensionen verdeutlichen das Ausmaß des Projekts und die Notwendigkeit einer exakten Planung und Ausführung.

 

Der Aufbau der Verkehrsflächen: Eine Wissenschaft für sich

Die Langlebigkeit und Sicherheit von Start- und Landebahnen hängen entscheidend von der Qualität ihres Aufbaus ab. Am Flughafen Belgrad wurde ein mehrschichtiger Aufbau gewählt, der den extremen Belastungen durch startende und landende Flugzeuge standhält. Der Unterbau besteht aus einer 30 cm dicken Schicht aus Schottertragschicht (DKA 0/63) und einer weiteren, 52 cm dicken Schicht aus Schottertragschicht (DKA 0/31). Der Oberbau, also die eigentliche Asphaltschicht, ist ebenfalls mehrschichtig aufgebaut. Für die Hauptpiste wurden folgende Schichten verwendet:

  • Asphaltbinderschicht: 9 cm BNS 32sA
  • Asphaltbinderschicht: 8 cm BNS 22sA PmB (polymermodifiziertes Bitumen)
  • Asphaltdeckschicht: 6 cm AB 16s PmB (polymermodifiziertes Bitumen)

Für die Schultern der Start- und Landebahnen wurde ein etwas anderer Aufbau gewählt:

  • Asphaltbinderschicht: 6 cm BNS 22sA
  • Asphaltdeckschicht: 4 cm AB 11s

Die Verwendung von polymermodifiziertem Bitumen (PmB) in den oberen Schichten ist entscheidend für die Widerstandsfähigkeit gegen Verformungen und Rissbildung, die durch die hohen Radlasten der Flugzeuge und die extremen Temperaturschwankungen verursacht werden.

 

Was ist der Schlüssel zum Erfolg?

Ein Projekt dieser Größenordnung erfordert eine minutiöse Planung, die alle Aspekte des Bauprozesses berücksichtigt. Die Projektverantwortlichen am Flughafen Belgrad haben einen ganzheitlichen Planungsansatz gewählt, der die Materialbeschaffung, die Produktionsplanung, die Qualitätskontrolle, die Planung der Maschineneinsätze, die technische Vorbereitung der Projektdokumentation und die Kontrolle der Bauausführung auf der Baustelle umfasst.

Ein besonders kritischer Aspekt bei Flughafenprojekten sind die strengen Zugangskontrollen und Sicherheitsvorschriften. Jeder Mitarbeiter und jedes Fahrzeug, das die Baustelle betreten wollte, musste einen mehrstufigen Genehmigungsprozess durchlaufen. Dazu gehörten die Genehmigung des Auftragnehmers und aller Subunternehmer, eine Sicherheitsüberprüfung des Personals, Schulungen für sicheres Arbeiten und die Ausstellung von speziellen Ausweisen für den Zugang zu den Sicherheitsbereichen. Verstöße gegen die Gesundheits- und Sicherheitsvorschriften wurden mit empfindlichen Strafen geahndet, was die Bedeutung dieser Maßnahmen unterstreicht.

Die Bauarbeiten selbst wurden in mehreren Phasen durchgeführt. Dies war notwendig, um den Flugbetrieb so wenig wie möglich zu beeinträchtigen. Die Präsentation zeigt detaillierte Diagramme, die den schrittweisen Aufbau der Start- und Landebahnen veranschaulichen, von der Vorbereitung des Untergrunds bis zum Einbau der letzten Asphaltschicht.

 

Herausforderungen im Großprojekt: Der Faktor Mensch und Maschine

Trotz sorgfältigster Planung sind Herausforderungen bei einem Projekt dieser Größenordnung unvermeidlich. Die Präsentation benennt offen die Probleme, die während der Planungs- und Ausführungsphase auftraten. Diese lassen sich in fünf Hauptkategorien einteilen: Materialien, Produktion, Transport, Zugang und Bauausführung.

  • Materialien: Die rechtzeitige Beschaffung und Logistik von Materialien, insbesondere von importierten Komponenten wie dem polymermodifizierten Bitumen, stellten eine große Herausforderung dar. Auch die Kapazitäten der Materiallieferanten mussten genau im Auge behalten werden.
  • Produktion: Die Kontrolle der Asphaltproduktion, sowohl in Bezug auf die mechanischen Eigenschaften als auch auf die Laborwerte, war von entscheidender Bedeutung. Die Produktionskapazität der Asphaltmischanlagen musste ebenfalls sorgfältig geplant werden, um einen kontinuierlichen Nachschub an Material zu gewährleisten.
  • Transport: Die technische Einsatzbereitschaft und die ausreichende Anzahl von Transportfahrzeugen waren entscheidend für einen reibungslosen Ablauf. Die Koordination der LKW-Flotte, um einen kontinuierlichen Materialfluss zur Baustelle sicherzustellen, war eine logistische Meisterleistung.
  • Zugang: Die Gültigkeit der Zugangsberechtigungen, die Dauer der Kontrollen und die Koordination der "Follow-me"-Fahrzeuge, die die Baufahrzeuge auf dem Flughafengelände eskortierten, waren weitere kritische Punkte.
  • Bauausführung: Die Kontrolle der Asphalttemperatur beim Einbau, die Witterungsbedingungen, die Einhaltung der CAT-III-Vorschriften (die höchste Kategorie für Instrumentenlandesysteme) und mechanische Ausfälle von Baumaschinen waren ständige Herausforderungen auf der Baustelle.

Interessanterweise wird in allen fünf Kategorien der "menschliche Faktor" als eine der Hauptursachen für Probleme genannt. Dies unterstreicht die Bedeutung von gut geschultem und motiviertem Personal für den Erfolg eines Bauprojekts.

 

Die Vorteile von Thermo-Abschiebe-Sattelaufliegern

Um die Herausforderungen beim Asphalteinbau zu meistern und eine gleichbleibend hohe Qualität zu gewährleisten, kamen am Flughafen Belgrad moderne Thermo-Abschiebe-Sattelauflieger zum Einsatz. Diese Fahrzeuge bieten eine Reihe von Vorteilen gegenüber herkömmlichen Kipp-Sattelaufliegern:

  • Temperaturerhaltung: Der Asphalt behält über längere Transportwege seine optimale Einbautemperatur.
  • Einbau unter geringen Höhen: Das Entladen und Einbauen von Asphalt unter Brücken, in Tunneln oder in anderen höhenbeschränkten Bereichen ist problemlos möglich.
  • Start-Stopp-Einbau: Der Einbauprozess kann jederzeit unterbrochen und wieder aufgenommen werden, ohne dass die Qualität des Asphalts leidet.
  • Vermeidung von Entmischung: Die homogene Mischung des Asphalts bleibt während des Transports und des Entladens erhalten.
  • Mischen während des Einbaus: Der Asphalt kann während des Einbaus gemischt werden, um eine noch homogenere Masse zu erzielen.
  • Geringere Produktionstemperatur: Die Möglichkeit, den Asphalt bei niedrigeren Temperaturen zu produzieren, spart Energie und reduziert die CO2-Emissionen.
  • Keine Restmengen: Nach dem Entladen verbleibt kein Restasphalt im Fahrzeug.
  • Homogenere Masse und Temperatur: Die eingebaute Asphaltschicht weist eine gleichmäßigere Dichte und Temperatur auf.
  • Einfacher Einbau kleiner Mengen: Auch kleine Mengen Asphalt können problemlos und in hoher Qualität eingebaut werden.
  • Automatisches Abdecksystem: Das automatische Abdecksystem schützt den Asphalt vor Witterungseinflüssen und Wärmeverlust.

Der Einsatz dieser modernen Technologie trug maßgeblich dazu bei, die hohen Qualitätsanforderungen des Projekts zu erfüllen und eine langlebige und sichere Infrastruktur für den Flughafen Belgrad zu schaffen.

 

Planung und die richtige Technologie ist alles

Das Projekt zur Erweiterung des Flughafens Nikola Tesla in Belgrad ist ein beeindruckendes Beispiel für die Leistungsfähigkeit des modernen Asphaltbaus. Es zeigt, dass auch die komplexesten Herausforderungen durch eine sorgfältige Planung, den Einsatz modernster Technik und das Engagement aller Beteiligten gemeistert werden können. Die wichtigste Erkenntnis aus diesem Projekt ist jedoch, dass der Schlüssel zum Erfolg in der vorausschauenden Planung und der Antizipation potenzieller Probleme liegt. Nur so können Großprojekte wie dieses termingerecht, im Kostenrahmen und in der geforderten Qualität realisiert werden.

Haben Sie Fragen zu anspruchsvollen Asphaltbauprojekten oder benötigen Sie eine persönliche Beratung für Ihr nächstes Bauvorhaben? Unser erfahrenes Team steht Ihnen mit seiner Expertise zur Seite. Kontaktieren Sie uns noch heute für ein unverbindliches Gespräch und lassen Sie uns gemeinsam die beste Lösung für Ihr Projekt finden